Musikverein Oberndorf begeistert beim Mid Europe Festival in Schladming

Auf die erste Konzertreise seit sechs Jahren hatten sich die Mitglieder des Stammorchesters lange gefreut. Die Reise führte das Orchester dieses Mal nach Schladming zur „Mid Europe“. Das internationale Blasmusikfestival fand in diesem Jahr bereits zum 24. Mal statt. Für den Anlass hatten sich die Musiker*innen im Vorfeld mit Shirts, Mützen und Taschen mit Vereinslogo aus dem Merch-Shop eingedeckt. Als alle Instrumente im Bus verstaut waren, konnte es losgehen. Nach langer Fahrt und etlichen Staus wurde am späten Nachmittag das Ziel erreicht. Nachdem das Hotel bezogen war, ging es gleich in die Innenstadt zur „Langen Nacht der Musik“. Hier spielen jedes Jahr auf fünf Bühnen Orchester und Bands aus der ganzen Welt. Von 21.30 Uhr bis 22.30 Uhr begeisterte der Musikverein Oberndorf die zahlreichen Besucher*innen auf dem Hauptplatz von Schladming mit volkstümlicher und moderner Unterhaltungsmusik. 


Bereits am Freitagmorgen um 09.30 Uhr stand der nächste Auftritt auf dem Programm. Vor einem kleinen, aber feinen Publikum, darunter einige Überraschungsgäste aus dem Jossgrund, musizierte das Orchester wieder auf der großen Bühne im Zentrum. Danach rief der Berg. Mit der Bahn oder zu Fuß ging es auf den Schladminger Hausberg, die Planai. Beim gemeinsamen Mittagessen auf der Schafalm und einer Wanderung auf dem Panoramaweg konnte man das eindrucksvolle Panorama über das Ennstal und den Dachstein genießen. Ihren Abend konnten die Musiker*innen individuell gestalten, zum Beispiel mit dem Besuch des „Tattoo“ im Planai Stadion. Hier präsentierten drei Orchester Marschmusik mit anspruchsvollen Formationen. Vom Zielhang der berühmten Skiabfahrt hatte man einen guten Blick auf die Darbietungen im Stadion. 


Am Samstagmittag stand der musikalische Höhepunkt für den Musikverein Oberndorf beim Festival an: das Konzert im Congress Schladming. Das Orchester musste sich zunächst an die akustischen Verhältnisse der großen Bühne und des Saals gewöhnen. Die Musiker*innen hörten sich beim Musizieren sehr direkt und mussten selbstbewusst ihre Stimmen spielen. Dies gelang sehr gut, besonders der homogene Klang des Tutti wurde im Anschluss sehr gelobt. 


Als eines von zwei deutschen Orchestern, die bei der Mid Europe vertreten waren, hatte Jens Weismantel für das Konzertprogramm Werke zeitgenössischer deutscher Komponisten ausgewählt. Die Werke waren Teil des aktuellen Frühjahrskonzertprogramms unter dem Motto „Heimat“. Beim Eröffnungsstück „Spirit“ stand der Komponist Dirk Mattes aus Aschaffenburg sogar selbst am Dirigentenpult: Ihn hatte das Orchester als Gastdirigenten gewinnen können. 


Rolf Rudins „Hymn and Halleluja“ erlebte in Schladming unter der Leitung von Jens Weismantel seine österreichische Uraufführung. Ein weiterer Höhepunkt war „Fantasy for Saxophon“ von Peter Lehel, bei der der Oberndorfer Jazzsaxophonist Stefan Bien als Solist auf Tenor- und Sopransaxophon brillierte. Aus der Feder von Thiemo Kraas stammten gleich drei Werke: „And the Rest ist Silence“, „Lignum“ sowie „Lenas Song“ aus dem Film „Wie im Himmel“, das Kraas für Blasorchester arrangiert hat und bei dem Sängerin Christina Weismantel als Solistin glänzte. 


Die beiden Dirigenten waren sich einig, dass der Auftritt sehr souverän und gelungen war. „Die Flexibilität des Orchesters, sich nach kurzer Vorbereitungszeit auf mich als Gastdirigenten einzustellen und noch dazu in einem fremden Konzertsaal zu musizieren, hat mich wirklich beeindruckt“, sagte Dirk Mattes. Jens Weismantel war vor allem von der Leichtigkeit in den schwierigen Passagen und dem Orchesterklang bei Rolf Rudins „Hymn and Halleluja“ begeistert. 


Nach dem erfolgreichen Konzert stand ein gemeinsames Abendessen auf dem Programm. Dabei dankte Vorstandsmitglied May-Britt Weismantel dem Organisationsteam für die großartige Vorbereitung der Reise. Einen besonderen Dank richtete sie an Irina Rützel, die die Gruppe vor und während der Reise mit allen wichtigen Informationen versorgte und mit viel Geduld und Gelassenheit durch das Wochenende führte. 


Um die Konzertreise zu ermöglichen, hatte der Verein bei heimischen Unternehmen Sponsorengelder eingeworben. Finanziell unterstützt wird das Projekt von Ingenieurbüro Klaus Röder, Schlosserei Harnischfeger, Muthig Leitungsbau, Planungs- und Ingenieurbüro Willi Hohmann, Kleespies Bauunternehmen, Glassen Heizungsbau sowie Autohaus König. 

Die Teilnahme an der Mid Europe wurde außerdem vom Main-Kinzig-Kreis im Rahmen der Kulturförderung gefördert.

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